Verbandsliga Hessen: Klassenerhalt mit Eppstein geschafft

Es wurde nochmal knapp, hat aber am Ende gereicht. Mit der Eppsteiner Ersten haben wir in der hessischen Verbandsliga Süd durch ein 4-4 gegen die SF Frankfurt im letzten Spiel den Klassenerhalt geschafft. Bei einer Niederlage wäre es zu einem Stichkampf gegen den Drittletzten der Verbandsliga Nord, Gelnhausen, gekommen, da 2 hessische Mannschaften aus der Oberliga abgestiegen sind.Nach einer erfreulichen ersten Saisonhälfte mit 6-2 Punkten vor Weihnachten lief es in der zweiten Saisonhälfte überhaupt nicht mehr gut. Zunächst folgten drei 3,5-4,5-Niederlagen in Folge, und in der vorletzten Runde reichte es gegen 6 Roßdorfer gerade noch mit Hängen und Würgen zu einem 4-4. Damit war klar, dass in der letzten Runde für den Klassenerhalt in der Verbandsliga noch mindestens ein 4-4 her musste, um nicht auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Und es begann gut: Frankfurt verkalkulierte sich bei seinen Ersatzspielern (man hatte wohl gehofft, dass der aufgestellte Spieler doch noch kommt) und ließ mit Brett 8 noch dazu ein Weißbrett frei. Augustin Simic kam so zu einem kampflosen Punkt. Mario Paschke erhöhte auf 2-0, er bekam in der Eröffnung gegen Französisch eine Variante aufs Brett, über die er gerade erst beim letzten Vereinsabend einen Vortrag gehalten hatte, bekam schnell Vorteil und verwertete diesen am Ende auch (damit hatte er meinem Spiel beim Karlsruher Grenke-Open etwas voraus). Aber damit war es mit der Herrlichkeit erstmal vorbei. Gleich 4 Bretter standen äußerst bedenklich, und nur bei Carsten Kreiling und mir sah es ganz ordentlich aus, aber mehr als Ausgleich hatten wir auch nicht.

Die 6 verbliebenen Partien liefen samt und sonders bis nach der Zeitkontrolle, und nachdem sich der Rauch nach der Zeitnotphase verzogen hatte, waren 2 der 4 bedenklichen Stellungen wirklich verloren. In den anderen Partien sah es wie folgt aus: Peter Raab hatte seine zwischendurch ziemlich platte Stellung irgendwie zusammenhalten und ausgleichen können, meine Stellung war immer noch ausgeglichen, und in den Partien von Bernd Steyer und Carsten Kreiling standen hochkomplizierte Bauernendspiele auf dem Brett, gerade bei knappem Spielstand der Alptraum jeden Schachspielers. Bernds Bauernendspiel endete remis, sein Gegner haderte danach etwas mit seinen vergebenen Möglichkeiten schon vorher in der Partie. Dann erhielt ich ein Remisangebot, das ich annahm, als mir glaubhaft versichert wurde, dass Carstens Bauernendspiel mindestens remis sei. Auf Gewinn Spielen wäre auch stellungsmäßiges Harakiri gewesen, noch dazu gegen einen Gegner mit 200 DWZ-Punkten mehr. Zum Glück behielt Carsten die Nerven und machte den 4. Punkt zum 4-4, damit ist er auch unser Topscorer mit 6,5 / 9 Punkten.

Wie sich herausstellte, war das 4-4 wirklich notwendig zum direkten Klassenerhalt, denn die Schützenhilfe von den anderen Begegnungen war ausgeblieben.In den Stichkampf gegen Gelnhausen muss jetzt Dotzheim, Frankfurt West und unsere Gegner der letzen Runde aus dem Frankfurter Osten müssen zurück in die Landesklasse.

Jetzt gilt es an den schlechten “Rückrunde” zu arbeiten, schon letzte Saison ging uns in den letzten Begegnungen mächtig die Luft aus. Mein persönlicher Score war hervorragend. Vor der Saison hatte ich mich breitschlagen lassen, weiter vorne zu spielen, und am Ende spielte ich 7 von 8 mal an Brett 1 und holte 4,5 / 8 gegen einen Gegnerschnitt von knapp 2200, sicher eine meiner besten Mannschaftssaisons bisher.

Den Saisonabschluss feierten wir gemeinsam bei für die Jahreszeit herrlichem Wetter in einem nahegelegenem Biergarten.

Die nächste Saison beginnt Ende September, und es könnte durchaus die ein oder andere Änderung in der Mannschaft geben – man lasse sich überraschen. Ziel sollte mindestens eine sorgenfreie Saison sein. Ob dies in der Verbandsliga Süd oder Nord sein wird, entscheidet sich im Stichkampf zwischen Dotzheim und Gelnhausen (wenn nicht noch irgendwo eine Mannschaft zurückzieht). Gewinnt Dotzheim, geht es wohl in den Norden, sonst in den Süden. Die Nordklasse ist nicht so stark wie die im Süden, jedoch gibt es wieder ungeliebte weite Auswärtsfahrten Richtung Fulda, Kassel und Marburg.

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