Abschlussbericht mit Partien aus Braunfels

Nach einer Woche liegen jetzt die Partien aus Braunfels vor.  Daher kommt jetzt an dieser Stelle mein Abschlussbericht aus schachlicher Sicht. Mit Platz 2 hat die württembergische Mannschaft alle Erwartungen übertroffen - die Mannschaft war nur von Startplatz 6 von 11 Mannschaften gestartet. Nach dem Überraschungssieg in Runde 1 gegen Titelverteidiger Nordrhein Westfalen spielte die Mannschaft bis zum Ende vorne mit und wurde ganz knapp hinter Bayern mit Platz 2 belohnt.

Hier können alle Partien mit Württemberger Beteilgung nachgespielt werden.

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Jetzt zu den Spielerinnen im einzelnen - es gab in der Mannschaft keinen Ausfall, das und der gute Zusammenhalt waren das Geheimnis des Erfolgs.

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Brett 1 Karina Ambartsumova

Karina musste das ein oder andere Mal gegen Gegnerinnen spielten, die erstmal auf Defensive setzten. Gegen Manuela Mader überzog sie dabei die Partie und verlor, bei ihren beiden Remispartien konnte sie die gegnerischen Verteidigungsreihen nicht durchdringen, 3/5. Mit ihrer Punkteausbeute war sie wahrscheinlich nicht ganz zufrieden, dafür half aber ihre Vorbereitung mit den anderen Spielerinnen diesen zu mehr Punkten.

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Brett 2 Simona Gheng

Ganz solider Vortrag von Simona gegen starke Gegnerinnen, sie verlor nur eine Partie gegen Mrs. 100% Nadia Jussupov, besonders stark ihr souveräner Sieg in Runde 1 gegen Olena Hess, 2,5/5.

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Brett 3 Jana Zpevakova

Jana startete wie die Feuerwehr und gewann die ersten drei Partien, auch wenn sie in der 2. Runde Glück hatte: in Remisstellung überschritt die Gegnerin die Zeit. Aber die Zeiteinteilung gehört halt auch dazu. Mit diesen 3 Siegen erfüllte Jana die Voraussetzungen für den WFM-Titel. Am Ende verlor sie noch 2x, aber 3/5 ist ein solides Ergebnis.

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Brett 4 Yana Rempel

Yana kam etwas schwer ins Turnier, verlor in der ersten Runde gegen die äußerst stark auftrumpfende Hannah Kuckling aus Nordrhein Westfalen, die alle Partien zum Teil spektakulär gewann. Sie kam dann aber immer besser ins Spiel und noch auf 3/5 Punkte und bewies besonders in ihrer langen Partie in der letzten Runde gegen Jutta Ries Nervenstärke - ihr Sieg sicherte das 4-4 und damit Platz 2. Dabei half die ausführliche Vorbereitung mit Karina am Vorabend, die vorbereitete Variante kam in der Tat aufs Brett.

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Brett 5 Marina Heil

Marina überzeugte besonders mit Weiss, sie holte 2/5 Punkte. Ärgerlich ihre Niederlage gegen Carolin Dirmaier, die sie, wie man so schön sagt, im Sack hatte, sich aber am Ende noch "betrügen" ließ. In der Partie gegen Baden half die Vorbereitung gemeinsam mit dem Autor, witzigerweise kam die vorbereitete Stellung gegen eine andere Gegnerin aufs Brett: Cora Hartmann spielte exakt das gleiche System wie Jasmin Mangei, auf die sie sich vorbereitet hatte.

In der letzten Runde hatte sie dazu noch die undankbarste Gegnerin (oder war es ein Gegner? - Eingeweihte wissen, was gemeint ist). Hier griff die Vorbereitung nicht, Marina hatte sich auf die falsche Gegnerin vorbereitet, auch weil es von der Letztrundengegnerin kaum Partien gab.

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Brett 6 Katerina Zpevakova

Katerina holte 3/5 Punkte. Besonders in Erinnerung bleibt die Nervenschlacht in der letzten Runde gegen Anna Heymann, in der sie auf Gewinn stand, dann beinahe die Zeit überschritt und am Ende remis spielte. Ansonsten verlor sie nur eine Partie, obwohl sie das ein oder andere Mal eher auf volle Defensive setzte, der gegnerische Angriff schlug aber nur in Runde 1 durch.

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Brett 7 Hannelore Gheng

Hannelore war die größte positive Überraschung im württembergischen Team. Sie holte 3,5/5 Punkte gegen stärkere Gegnerschaft, und aufgrund ihrer Partieanlage fragt man sich, wieso sie nur eine DWZ von um die 1600 hat. Sie spielte gegen Marianne Spiel die spektakulärste Partie aus württembergischer Sicht, als sie 2 Figuren opferte und die Gegnerin mattsetzte. Auch gegen Nicol Zahn in der letzten Runde spielte sie ihr Turmendspiel voll auf Gewinn, am Ende reichte es nur zu einem Remis, aber andere Spielerinnen hätten die Partie wohl viel früher remis gegeben. Außerdem schaffte sie (mit Hilfe ihres Bruders Dominik) den Spagat zwischen Schach und Babybetreuung.

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Brett 8 Franziska Fröhlich

Franziska weiß wahrscheinlich gar nicht, wie gut sie eigentlich ist. Auch sie kam auf 3,5/5 Punkte, wenn auch in 2 Partien glücklich: gegen Sachsen überschritt die Gegnerin mit 2 Mehrbauern die Zeit, in der letzten Runde stellte sie gegen Helene Flach eine Qualität ein, ihre Gegnerin ließ 2 Chancen auf einen ganz klaren Gewinn aus und bot dann etwas entnervt in immer noch besserer Stellung remis an.

Herausragend spielte Franziska im samstäglichen Blitzturnier, als sie in ihrer Gruppe Zweite wurde vor etlichen Spielerinnen und Spielern mit einer DWZ jenseits der 1900 oder 2000, darunter der Autor und der Präsident des hessischen Schachverbands.

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Mannschaftsführerin Biserka Brender konnt zufrieden sein

Insgesamt eine prima Performance der württembergischen Mannschaft ohne Schwachpunkte.

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